Renzension „Wenn nicht jetzt, wann dann?“

 

3 Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

 Liz ist eine erfolgreiche Hochzeitsplanerin, scheinbar von der Liebe kuriert und sehr ehrgeizig.

Annemie ist  mitte 60, einsame Witwe, Ordnungsfanatikerin und backt zauberhafte Hochzeitstorten.

Nina ist die Tochter eines reichen und angesehenen Juweliers, die mit ihren 23 Jahren noch nicht so richtig weiß, was sie will.

Ihr Schicksal ist trotz der Gegensätze unmittelbar miteinander verknüpft.

 

Inhalt:

Als Liz sich bei einem Unfall mit dem Fahrrad ein Bein bricht, ist sie sehr verzweifelt. Wer soll sie denn nur in der Firma vertreten? Gerade jetzt hat sie doch den Auftrag der Winters bekommen, eine der angesehensten Familien der Stadt.

Das könnte ihr Zugang zur High Society gewähren, was sie sich immer gewünscht hatte. Jetzt braucht sie dringend jemanden, der sie vertreten kann.

Da sie keine beste Freundin mehr hat ( da diese mit ihrem Ex ins Bett stieg ) , ihre Schwester 3 Kinder alleine zu versorgen hat, und ihre Mutter eine vom Leben gebeutelte, verzweifelte und wehleidige Person ist, fällt ihr nur Annemie ein, ihre ältere Nachbarin.

 Diese ist von der Bitte total überrumpelt, hat sie sich doch in den letzten 40 Jahren ihres Lebens einen ruhigen Lebensstil angewöhnt, in welchen keinerlei Veränderung zu passen scheint.

Da sie ihre nette Nachbarin nicht im Stich lassen will, stimmt sie zu, nicht ahnend, wie sich ihr Leben verändern wird.

Bei der Zusammenarbeit mit der burschikosen, grummeligen aber doch liebeswerten Nina bekommt ihr Leben plötzlich eine ganz andere Bedeutung.

 Dieses Buch ist wirklich alles andere als anspruchsvolle Literatur. Aber das muss es ja auch gar nicht sein. Es ist ein reines Wohlfühlbuch, bei welchem man total abschalten und sich entspannen kann.

Die drei Handlungsreihen um Liz, Annemie und Nina wechseln sich ab, manchmal überlappen sie sich auch, beispielsweise wenn Annemie Liz im Krankenhaus besucht etc. Man kommt aber zu keiner Zeit beim Lesen durcheinander.

 Die Figuren sind liebeswert gezeichnet, die Autorin nimmt sich viel Zeit die Charaktere auszuarbeiten, man bekommt ein gutes Gefühl für jede einzelne. Sie sind weder glatt, noch Klischeehaft dargestellt.

Jede hat einen persönlichen Sprachstil und eine individuelle Arte zu Handeln. Liz beispielsweise, mit ihrer direkten, forschen und tollpatschigen Art, Annemie mit ihrer Verträumtheit und Wehmut, Nina mit ihren Zweifeln, Sorgen und der Schwarzseherei. Das hat mir alles zusammen gut gefallen.

Das Ende ist zwar relativ früh abzusehen, doch gibt es auch noch eine kleine Überraschung, mit der ich so zu Anfang nicht gerechnet hätte.

Was  mich noch so ein bisschen gewundert hat: Was sollen die ganzen Mohnblumen auf dem Cover? In dem Buch geht es hauptsächlich um blaue Hortensien. Diese sind wirklich wichtig für die Geschichte, also warum roter Mohn ?

Fazit: Ich mochte die ruhige, liebe Story ganz gerne.  ( 11 / 15 )

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